KULTUR - Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf


WUHLGARTEN BEI BIESDORF
Der Bau der „Anstalt für Epileptische“ in Originalplänen.

Ausstellungsdauer: 9. August bis 14. November 2010

Ausstellung des Bezirksmuseums in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde Marzahn-Hellersdorf.

2010 jährte sich zum 100. Mal der Todestag des langjährigen Berliner Stadtbaurates Hermann Blankenstein. In seiner Amtszeit von 1872 bis 1896 plante er eine fast unüberschaubare Anzahl von Bauten. Krankenhäuser, Heilanstalten, Kirchen, Schulen, Markthallen, Feuerwachen, der städtische Viehhof, das Polizeipräsidium und Verwaltungsbauten tragen seine Handschrift. Mit Hermann Blankenstein endete die von Karl Friedrich Schinkel begründete Backstein-Bautradition.
Zu den Bauten Blankensteins gehört auch die ab 1890 in zwei Hauptbauphasen errichtete „Anstalt für Epileptische Wuhlgarten bei Biesdorf“, die erste Berliner Einrichtung dieser Art. Neben zwei großen Anstaltshäusern entstanden ein Haus für jugendliche Epileptiker, mehrere kleinere Wohnhäuser für Patienten und Beschäftigte, ein Gutshof sowie die notwendigen Verwaltungs-, Wirtschafts- und Nebengebäude. Auch eine Kirche und ein anstaltseigener Friedhof waren von Anfang an vorgesehen. Bis heute wird die Anlage, die zusammen mit dem umgebenden Landschaftspark seit Juni 1989 unter Denkmalschutz steht, trotz aller Veränderungen in ihrer fast 120-jährigen Geschichte von den roten und gelben Klinkerbauten Blankensteins geprägt.
Das Bezirksmuseum nimmt den 100. Todestag von Hermann Blankenstein zum Anlass, in einer Ausstellung zahlreiche Originalpläne aus der Erbauungszeit der Anstalt zu präsentieren. Verbunden ist das mit detaillierten Informationen über einzelne Bauten, die mit zeitgenössischen Texten und aktuellen Aufnahmen vorgestellt werden. Reich bebilderte Ausstellungstafeln sind Leben und Werk von Hermann Blankenstein sowie der Geschichte der Anstalt gewidmet. Die Pläne und ein Großteil der sonstigen Ausstellungsstücke werden erstmals öffentlich gezeigt.