KULTUR - Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf

VERANSTALTUNGEN


 

Marzahn-Hellersdorfer Gespräche
zur Geschichte


Mittwoch, 20.09.2023, 17 Uhr

Der Kastanienboulevard

Vision einer Straße

Führung mit Adam Page und
vielen Akteur*innen

Die Planung des späteren Kastanienboulevards in den 1980er-Jahren sah als wesentliche Funktion die Grundversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs vor. Auch ein Staatlicher Kunsthandel, eine Galerie für bildende Kunst und ein Ausstellungsraum des Berliner Handwerks gehörten zur Vision. Bis 1989 war jedoch nur die HO-Kaufhalle realisiert. 
34 Jahre später besuchen wir auf einem Spaziergang einige Akteur*innen des heutigen Boulevards. Sie bieten nicht in erster Linie Waren an, sondern Orte des sozialen und kulturellen Austauschs und Zusammenhalts. Kunst und Utopie haben auf dem Boulevard schließlich doch ihren Platz gefunden, zum Beispiel im „mp43 - Projektraum für das Periphere“ der Künstlerin Carola Rümper, in der „station urbaner kulturen“ des Kunstvereins nGbK, bei der Anlaufstelle für geflüchtete Menschen „LaLoka“ oder beim langjährigen Treffpunkt der Nachbarschaft, dem „Neuenhagener Imbiss“. Mit den Betreiber*innen dieser Orte sprechen wir über ihre Visionen für die Zukunft des Boulevards.

Treffpunkt: Vor dem Neuenhagener Imbiss, Stollberger Str. 67 - EINGANG: Boulevard Kastanienallee !!!


 

Marzahn-Hellersdorfer Gespräche
zur Geschichte


Mittwoch, 11.10.2023, 18 Uhr

"Aus kriegswichtigen Gründen..."
Das "GBI-Lager 55" und seine
Nachgeschichte

Vortrag von Thomas Irmer, Historiker

 

„Aus kriegswichtigen Gründen“, so schrieb 1942 ein Mitarbeiter der NS-Sonder- behörde „Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt“ (GBI) an einen Landwirt in Kaulsdorf, werde ein Grundstück des Bauern an der Hellersdorfer Straße für die Errichtung eines Barackenlagers benötigt. Damit begann die Geschichte des „GBI-Lagers 55“, das ab 1942 errichtet wurde und bis Kriegsende der Unterbringung von Zwangsarbeitenden diente. 
Über viele der schätzungsweise 3.000 Unterkünfte für Zwangsarbeitende in Berlin während des Zweiten Weltkriegs ist nur wenig bekannt. Dazu zählte auch das ehemalige Lager an der heutigen Heinrich-Grüber-Straße, das der GBI zur Unterbringung von Arbeitskräften errichtete. Dort untergebrachte Tschechen wurden als Bauarbeiter im gesamten Berliner Stadtgebiet eingesetzt, darunter vermutlich beim Bau von Barackenlagern. 
Nach 1945 wurde das Gelände u.a. vom „Wachkommando Missionsschutz“ genutzt, heute vom Polizeiabschnitt 33.
Im Auftrag des Bezirksmuseums hat sich der Referent auf eine Spurensuche zur Geschichte des Ortes begeben. In seinem Vortrag stellt er neueste Rechercheergebnisse vor.

Ort: Haus 1, Alt-Marzahn 51, Veranstaltungsraum